Der Landesverband Kindertagespflege NRW e.V. bedankt sich herzlich für die vielen Einsendungen zu unserer Aktion „Weihnachtswünsche für die Kindertagespflege NRW“ im Dezember 2021.

Natürlich können nicht alle Wünsche erfüllt werden, aber sie geben wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung der Kindertagespflege in NRW – vielen Dank dafür!

Essenz der Weihnachtswünsche – für eine gute Qualität der Kindertagespflege in NRW!

 

1. Wünsche an den Landesverband Kindertagespflege NRW e.V.

Die an den LV KTP NRW gerichteten Wünsche zeichnen sich ganz überwiegend durch Lob und Stärkung der bisher geleisteten Arbeit des Vorstandes und des hauptamtlichen Teams für die Kindertagespflege in NRW aus. Auf unserer Homepage berichten wir regelmäßig über unsere Aktivitäten zur Stärkung und Weiterentwicklung der Kindertagespflege in NRW. Ihr konstruktives/kritisches Feedback ist jederzeit herzlich willkommen!

  • Weiter dran bleiben für die Interessen der vielen Kindertagespflegepersonen in unserem Land! Kindertagespflege ist ein eigenständiges, gleichwertiges Betreuungsangebot und kein „Notnagel“.
  • Weiterhin gute Unterstützung und attraktive Angebote für Fachberater*innen und Kindertagespflegepersonen und weitere interessante Publikationen.
  • „Ich wünsche mir, dass der Landesverband Politikern und Gesellschaft gegenüber deutlich macht, dass Kindertagespflege viel kann, viel leistet und ein qualitativ hochwertiges Betreuungsmodell ist. Klar, können wir immer noch besser werden. Ich möchte, dass mal deutlich gemacht wird, dass sich in Sachen Qualität in den letzten Jahren viel getan hat.“

 

 

2. Wünsche für die Kindertagespflege in NRW

Die eingegangenen Wünsche für die Kindertagespflege in NRW richten sich an alle Akteur*innen im Handlungsfeld Kindertagespflege NRW. Der LV KTP NRW unterstützt die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteur*innen im Feld der Kindertagespflege, die Informations-Weiterleitung und die fachliche Weiterbildung für alle Beteiligten.
Dies geschieht unter anderem durch den zweimonatlich erscheinenden › digitalen Newsletter Kindertagespflege NRW, durch Veranstaltungen und Fortbildungen für Fachberatungen für Kindertagespflege, Kindertagespflegepersonen, Referent*innen, die in der Qualifizierung Kindertagespflege tätig sind, und weitere an der Kindertagespflege Interessierte, sowie durch eigene Publikationen und Empfehlungen zu aktuellen und grundlegenden Themen der Qualitätsentwicklung in der Kindertagespflege NRW.

  • Wir wünschen uns, dass die Kindertagespflege noch mehr beachtet und unterstützt wird. Die Gleichheit zur Kita sollte mehr in den Fokus geraten.
  • Es wäre hilfreich, wenn es in den Landesjugendämtern (LVR und LWL) ein*e Ansprechpartner*in für die Kindertagespflege ganztägig erreichbar wäre bzw. es eine Vertretung für die jetzigen Stelleninhaberinnen bei Urlaub und (längerfristigen) Erkrankungen gäbe.
  • Ein engerer fachlicher Austausch der Fachberatungen unterschiedlicher Kommunen NRWs untereinander sowie eine Stärkung und höhere Wertschätzung der Bedeutung von Fachberatungsstellen für Kindertagespflege.
  • Ein echtes Wunsch- und Wahlrecht für die Eltern durch gute/gleichwertige Rahmenbedingungen für die Kindertagespflege.
  • Vorgaben des KiBiz überall in NRW umsetzen, zum Beispiel Weitergewährung der Geldleistung bei langfristiger Erkrankung eines Tageskindes und Finanzierung der Eingewöhnung laut Betreuungsvertrag.

 

 

3. Wünsche an die Landesregierung

Es sind zahlreiche Wünsche an die Landesregierung eingegangen. Wir veröffentlichen eine Essenz der am häufigsten genannten Wünsche, deren Umsetzung in der Zuständigkeit der – jetzigen bzw. künftigen – nordrhein-westfälischen Landesregierung liegen. Wünsche, die sich an die Bundesregierung bzw. bundesweit agierende Institutionen richten, leiten wir an den Bundesverband für Kindertagespflege weiter.

  • Corona: Wiedereinführung der Zurverfügungstellung von (FFP2-)Masken und Selbsttests auch für geimpfte und geboosterte Tageseltern.
  • Attraktivere Bezahlung/ höhere Förderpauschalen für Kindertagespflegepersonen. Förderprogramme für die deutliche kostenintensivere QHB Qualifikation.
  • Interventionen für den längeren Verbleib von Kindern in der Kindertagespflege und Sicherung der Kita- Plätze ab drei Jahren.
  • Investitionskosten sollte es nicht nur einmalig geben, sondern es sollte die Möglichkeit bestehen, bei Bedarf auch nach vielen Jahren der Betreuung neu beantragt werden zu können.
  • Es sollte einen Mindeststandard bei der angemessenen Vergütung für die Leistung von Kindertagespflegepersonen geben, auch um die Wertschätzung dieser Tätigkeit deutlich zu machen.
  • Eine Corona-Prämie für Kindertagespflegepersonen.
  • Kostenübernahme für die Weiterbildung nach QHB 160+ („Anschlussqualifizierung“).

 

 

Zitate von Kindertagespflegepersonen

 

„Ich wünsche mir, dass auch wir Kindertagespflegepersonen mal eine CORONA-Prämie (…) bekommen. Ich kann nur sagen, dass ich – bis auf zwei Wochen, in denen uns verboten wurde – die Kinder zu betreuen, immer die Systemrelevanten betreut habe – teilweise unter großer Angst, weil wir nicht wussten, was machen wir wirklich richtig und was nicht. Ich sehe mich mittlerweile als „Corona-Experte“ an, weil ich so viel gelesen und recherchiert habe. Natürlich habe ich mich impfen lassen (mittlerweile 3 x), um mich, die Kinder und deren Familien zu schützen. Wir stehen den Kindern ungeschützt gegenüber, aber von uns redet mal nie jemand.“

 

„Die Kindertagespflegepersonen sollen nun nach Möglichkeit eine Weiterbildung nach QHB 160+ machen. Ich fände es gut, wenn uns eine Kostenübernahme für die Weiterbildung nach QHB 160+ (…) zugesichert werden würde.“

 

 „Mein Drittwunsch wäre, dass das Alter der Kinder bei der Aufnahme in Kita und auch Tagespflege Vorrang bekommt. Im Moment bekommen wir Tagesmütter in Eitorf sehr viele Anfragen von Ü3 -Kindern, die keinen Platz in der Kita bekommen. Dafür werden Plätze an U3-Kinder vergeben, teilweise passiert das sogar bei Geschwisterkindern. 

Das hat zur Folge, dass die Eltern ihre Kinder zwar gerne bis 3 in der Tagespflege bleiben würden, sich aber nicht trauen, weil Kinder über 3 in den Kitas kaum aufgenommen werden. Hier würde ich mir wünschen, dass die Gemeinden mehr reine Ü3-Gruppen anbieten und das der Personalschlüssel gleich gestellt wird mit U3-Kindern. Die haben ja nicht weniger, sondern anderen Betreuungsbedarf.“

 

„Ich arbeite als Tagemutter und liebe meinen Beruf. Gerade kleine Kinder sind der Sonnenschein in dieser schlimmen Zeit. Leider gibt es für uns Tagesmütter nicht ein bundesweites gleiches Gehalt. Ich wünsche mir von der Politik mehr Einsatz dafür. Wir arbeiten schwer körperlich, haben eine riesige Belastung und jeden Tag eine große Verantwortung.“

 

Zitat einer Fachberaterin für Kindertagespflege

 

„Bleiben Sie wie Sie sind! Wir fühlen uns sehr gut informiert und freuen uns immer über die Angebote, Publikationen und Ihre offenen Ohren für unsere Anliegen. Wir wünschen uns auch weiter gute Unterstützung und attraktive Angebote für Fachberaterinnen und Kindertagespflegepersonen und weitere interessante Publikationen.“

 

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass das Team des LV KTP NRW keine persönlichen Rückmeldungen zu den Weihnachtswünschen leisten kann. Vielen Dank für Ihre Mitwirkung – wir wünschen Ihnen alles Gute!

Vorstand und Team des LV KTP NRW